Abwasserreinigung/Kläranlage

Die mitten im Stadtgebiet von Löhne gelegene Kläranlage ist das Herzstück der Abwasserbeseitigung. Sie erstreckt sich über 65.000 m² und ist mit modernster Technik ausgestattet. Hier fließen die Abwässer der Kommunen Löhne und Kirchlengern aus einem Einzugsgebiet von insgesamt 93 km² ein. Im Schnitt kommen 130 Liter pro Sekunde in der Kläranlage an.

Im Rahmen einer Kooperation mit der Nachbargemeinde Kirchlengern wird das dort anfallende Abwasser über eine Druckrohrleitung zur Löhner Kläranlage geleitet und gereinigt. Die Kläranlage ist so für die Entsorgung des Abwassers von 88.000 Einwohnern ausgelegt.

Es ist unser Bestreben, das Abwasser nach dem Reinigungsvorgang in so hoher Qualität, wie technisch möglich, wieder zurück in die Umwelt und somit in das Einleitgewässer, den „Remerloher-Mennighüffer-Mühlenbach“, zurückzuführen.

Dieser Anspruch an die Qualität der Abwasserreinigung impliziert eine ständige Modernisierung der Anlagen. So wurden durch Einhausungen und Abdeckungen sowie durch „Photoionisationsanlagen“ Geruchsbelastungen minimiert. Die Aufbereitung des Klärschlamms durch maschinelle Schlammeindickung mit „thermisch-chemischer Schlammdesintegration (Pondusverfahren)“ wird weltweit erst in 6 Anlagen angewendet.

Außerdem seit 2024 die zentrale Entsorgung des Klärschlamms durch die KSV OWL ermöglicht worden, durch die eine kostengünstigere und sichere Lösung geschaffen wurde.

Im Jahr 2023 wurde zusätzlich die Energiezentrale des Klärwerks fertiggestellt, die durch die Blockheizkraftwerke die Versorgung der Kläranlag garantieren. Für die weitere Versorgungssicherheit werden außerdem Photovoltaik-Anlagen auf dem Klärwerksgelände eingesetzt.

Mehr zur Geschichte des Löhner Klärwerks gibt es hier.

So wird geklärt

1. Station: Zulaufpumpwerk
Das gesammelte Abwasser aus dem Löhner Stadtgebiet wird mit drei Pumpen in die Kläranlage befördert. Zusammen haben die Pumpen eine Leistung von 720 Liter/Sekunde.
2. Station: Rechenanlage
In der Rechenanlage ist Schluss für viele Feststoffe. Alles was größer als 5 mm ist, wird von der Rechenanlage herausgesiebt, gewaschen und verpackt. So werden jedes Jahr ca. 90 Tonnen Rechengut gesammelt.
3. Station: Sand- und Fettfang
Im Sand- und Fettfang werden anschließend mineralische Stoffe (z.B. Sand) vom Wasser getrennt und abgesaugt. Danach wird das Material gewaschen und kann so aufbereitet wieder für den Straßenbau verwendet werden. In diesem Prozess werden 90 Tonnen pro Jahr in den Kreislauf zurückgeführt. Außerdem wird das aufschwimmende Fett abgezogen und dem Faulturm zugeleitet.
4. Station: Vorklärung
Die Vorklärung arbeitet nach einem einfachen Prinzip: Weil das Abwasser in zwei Becken extrem langsam fließt, setzen sich die nicht gelösten Feststoffe ab. Die Aufenthaltszeit des Abwassers im Becken beträgt bis zu 30 Minuten.
5. Station: Zwischenpumpwerk
Um das vorgereinigte Abwasser in die Belebungsbecken zu transportieren, muss das Abwasser noch einmal angehoben werden. Dafür sind fünf große Pumpen mit einer Leistung von zusammen 1.000 Liter pro Sekunde zuständig.
6. Station: Belebungsbecken
In den Belebungsbecken wird das Abwasser biologisch gereinigt. Es gibt drei Becken, die mal belüftet (Nitrifikation) und mal unbelüftet (Denitrifikation) sind. Dabei wird das Abwasser mit Mikroorganismen in den Belebungsbecken vermischt. Um die Biomasse in den Belebungsbecken zu belüften, sind fünf leistungsstarke Gebläse und 230 Belüfterplatten für eine optimale Luftverteilung installiert. Nach einigen Stunden haben die Bakterien nahezu alle organischen Bestandteile im Abwasser auf natürlichem Wege abgebaut.
7. Station: Nachklärbecken
Am Ende der Belebungsanlagen steht die Nachklärung. In vier Becken setzt sich der Belebtschlamm ab und wird zum größten Teil wieder in die biologische Reinigung gepumpt. Das von Schlamm befreite Abwasser fließt nun über den Ablaufkanal und eine Messeinrichtung in den „Remerloher- Mennighüffer- Mühlenbach“. So kann die Qualität des Wassers jederzeit im Auge behalten werden.
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